Fremdvergabe

Top  Previous  Next

Eine Fremdvergabe ist im DELECO ein Arbeitsgang innerhalb eines Fertigungsauftrages.

 

Fremdvergaben werden benötigt, wenn die eigene Fertigungskapazität nicht ausreicht bzw. bestimmte Fertigungsprozesse nicht selbst realisiert werden können. Fremdvergaben können innerhalb der Fertigungskette an beliebiger Stelle auftreten. So können ganze Artikel / Baugruppen an Fremddienstleister zur Bearbeitung übergeben werden. Es können aber auch einzelne Arbeitsgänge ausgelagert werden.

 

Diese Auslagerung bedeutet, dass der Fertigungsprozess unter Umständen im eigenen Haus unterbrochen werden muss, ein entsprechender Fremddienstleister ausgewählt, Anfragen abgeschickt und Auftragserteilungen ausgeführt werden müssen. Dadurch entstehen, je nach Fremddienstleister, unterschiedliche Kosten und Fertigungszeiten. Die Beauftragung geht oft mit einer Beistellung von Halbfertigerzeugnissen und/oder Material einher, die in einem Lieferschein vermerkt werden müssen. Der Wareneingang wiederum muss für die Fertigung Informationen auslösen, um die weiterführende Fertigungsaktivität im Hause zu starten.

 

Geplante und ungeplante Fremdvergaben

 

Geplante Fremdvergaben sind bereits in der Technologie vorgesehen. Ungeplante Fremdvergaben entstehen während der Planung bzw. im Fertigungsprozess zum Beispiel aufgrund überlasteter eigener Ressourcen (Engpass). Dazu erfolgt im Fertigungsauftrag eine Änderung des Arbeitsplans. Mit der Bestätigung des Fertigungsauftrags entsteht ein Bedarf (bezüglich des Fremdvergabeartikels).

 

Hinweis: Der Fremdvergabeartikel muss einem Arbeitsgang zugeordnet sein (siehe Fremdvergabezuordnungen).

 

Aus dem erzeugten Bedarf kann eine Lieferanfrage/Bestellung erzeugt werden. Die Bestellung enthält für jeden Fremdvergabeartikel eine bestimmte Anzahl von Beistellteilen - je nach Art der Fremdvergabe. Als Beistellteil wird in jedem Fall der Kopfartikel ( = der "zu fertigende Artikel") des jeweiligen Fertigungsauftrags mitgeführt. Zusätzlich werden diejenigen Stücklistenpositionen des Fertigungsauftrags als Beistellteile ausgewiesen, die als Beistellteil (als Artikelparameter in den Stammdaten hinterlegt) gekennzeichnet und dem entsprechenden Fremdvergabearbeitsgang zugeordnet sind.

 

Die Auslösung der Bestellung und die Erstellung des Versandscheins (Versandschein über die Beistellteile) können zeitlich getrennt  erfolgen. Die Bestellung kann vor Bereitstellung der Beistellteile ausgelöst werden (um z.B. die Bestellfristen einzuhalten). Die Erstellung des Versandscheins kann jedoch erst erfolgen, wenn der betreffende Arbeitsgang gestartet wird, da erst hier die fertigungsbedingten Voraussetzungen für die Durchführung der Fremdvergabe erfüllt sind.

 

Mit der Erstellung des Versandscheins erfolgt eine Meldung an die Fertigung (Status des Arbeitsgangs auf "In Arbeit“ setzen).

Bei Rücklieferung der Beistellteile für eine Fremdvergabe wird ein Wareneingang für die entsprechende Bestellung angelegt. Die Rücklieferung kann vollständig oder in Teillieferungen erfolgen. Die rückgelieferten Mengen werden automatisch beim Verbuchen des Wareneingangs als Istmenge des jeweiligen Arbeitsgangs an die Fertigung übergeben. Wird die Bestellung abgeschlossen, dann wird der Fremdvergabearbeitsgang auf "fertig“ gesetzt.

 

 


Verwandte Themen

Ressource - Fremdvergabe

Ressource - Fremdvergabezuordnungen bearbeiten